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Behandlungen mit Botulinum

Was sind dynamische Falten und wie entstehen sie?

Die Gesichtsmuskulatur befähigt den Menschen zu einer komplexen Mimik mit einer Vielzahl von Gesichtsausdrücken und ist somit essentiell für die soziale Interaktion und das äußere Erscheinungsbild. Doch durch relative Überfunktion gewisser Muskelgruppen durch ein ausgeprägtes alltägliches „Mimikspiel“ und ggf. vorhandenen altersbedingten Hautveränderungen können sehr auffallende dynamische Falten entstehen, die, wenn sie lange bestehen, dauerhaft bzw. statisch werden (1). Dynamische Falten, wenn stark ausgeprägt, können ein Gesicht u.a. übermäßig zornig (z.B. Zornesfalte (Glabellafalte) zwischen den Augenbrauen) oder traurig (z.B. Marionettenfalten) wirken lassen. 

Was wird mit Botulinum behandelt?

Botulinum wird seit über 30 Jahren bei einer Vielzahl von Erkrankungen angewendet. Zum Beispiel bei Muskelspasmus, Strabismus (Schielen), Zervikale Dystonie (Schiefhals), Blepharospasmus (Lidkrampf) und Hyperhidrosis (Übermäßiges Schwitzen). Botulinum wurde bereits 2002 durch die U.S. Food and Drug Administration (FDA) auch offiziell für den ästhetischen Einsatz zugelassen (3).

Gibt es Kontraindikationen für die Behandlung mit Botulinum?

Ja. Hierzu zählen u.a.: Neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. Myasthenia Gravis), Schwangerschaft/Stillzeit, Allergien gegen Konstituenten des Botulinum-Präparats, Infektionen im Behandlungsgebiet, Dysmorphophobie (Körperschemastörung) (3).

Wie läuft eine Behandlung mit Botulinum ab?

Eine Behandlung mit Botulinum dauert, abhängig von den Behandlungsarealen, 10-30 min. Sie ist i.d.R. sehr schmerzarm, da sehr dünne Nadeln benutzte werden. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit einer örtlichen Betäubung. Nach der ggf. notwendigen Entfernung des Make-Up in der Behandlungsregion wird die Stelle lokal desinfiziert und es erfolgen die Injektionen. Nach der Behandlung ist der Patient i.d.R. sofort wieder gesellschaftsfähig und kann seinem gewohnten Tagesablauf nachgehen.  

Was ist Botulinum und wie wirkt es?

Botulinum, auch Botulinum-Toxin oder umgangssprachlich Botox genannt (nach dem Präparat BOTOX ® der Firma Allergan) ist ein potentes Neurotoxin, das aus dem Bakterium Clostridium botu­linum gewonnen wird. Mehrere Botulinum-Serotypen sind bekannt (A, B, Cα, Cβ, D, E, F, und G), von denen Botulinum A jedoch das Potenteste ist und für den Einsatz in der ästhetischen Medizin benutzt wird (2). Botulinum verhindert für einen gewissen Zeitraum die Ausschüttung des Neurotransmitters Acetylcholin in den synaptischen Spalt und führt somit zu einer temporären aber reversiblen Blockade der Signalübertragung vom Nerven zum Muskel. Die mit Botulinum behandelten Muskeln sind somit für einen gewissen Zeitraum künstlich „ausgeschaltet“ bzw. „geschwächt“. Durch neuronale Umbauprozesse bleibt die Wirkung des Botulinums auf den Muskel allerdings zeitlich begrenzt (1-4). Die Wirkung des Botulinum tritt paar Tage nach der Behandlung zeitlich verzögert ein und kann bis zu 6 Monaten anhalten (5).

Sind Behandlungen mit Botulinum sicher?

Ja. Behandlungen mit Botulinum gelten als äußerst sicher und haben ein sehr gutes Sicherheitsprofil. Dies konnte durch eine Vielzahl von Studien in den letzten Jahren auch wissenschaftlich nachgewiesen werden (6). 

Gibt es Nebenwirkungen?

Injektionen mit Botulinum sind sehr nebenwirkungsarm. Wie bei jeder Injektion kann es zu kleineren Blutungspunkten (Hämatomen), lokalen Infekten und leichten Schmerzen im Behandlungsgebiet kommen. Im Falle einer lokalen Überdosierung kann es zu Ausfällen der behandelnden Muskeln kommen. Diese „Muskelausfälle“ sind jedoch zeitlich limitiert und sind vollständig reversibel. 

Weitere Informationen zu Botulinum bei DGBT e.V.:

  1. Dressler D, Benecke R. Pharmacology of therapeutic botulinum toxin preparations. Disabil Rehabil. 2007;29(23):1761-1768.

  2. Small, R. Botulinum toxin injection for facial wrinkles. Am Fam Physician. 2014 Aug 1;90(3):168-75.

  3. Blasi J, Chapman ER, Link E, et al. Botulinum neurotoxin A selectively cleaves the synaptic protein SNAP-25. Nature. 1993;365(6442):160-163.

  4. Erickson BP, Lee WW, Cohen J, Grunebaum LD. The role of neurotoxins in the periorbital and midfacial areas. Facial Plast Surg Clin North Am 2015; 23 (02) 243-255

  5. Cavallini M, Cirillo P, Fundarò SP. , et al. Safety of botulinum toxin A in aesthetic treatments: a systematic review of clinical studies. Dermatol Surg 2014; 40 (05) 525-536

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